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1570 – 1621
Linie Wildenberg Zernez
Anführer der spanisch – österreichischen Partei in den Bündnerwirren

Pompejus Planta studierte in Basel und wechselte zum katholischen Glauben. Während des Dreissigjährigen Krieg führte er zusammen mit seinem Bruder Rudolf die österreichisch-spanische Partei an. Seine Gegner, die der französisch-venetianischen Seite anhingen, inszenierten 1618 in Thusis ein Strafgericht, welches die Gebrüder Planta als rechtlos erklärte.

1621 wurde Pompejus auf Schloss Riedberg im Domleschg von Anhängern seines Gegenspielers Jürg Jenatsch ermordet. Pompejus Planta ist wohl der berühmteste aller Planta, da ihm und seiner Tochter Lukretia der Dichter Conrad Ferdinand Meyer im Roman „Jürg Jenatsch“ ein literarisches Denkmal setzte. Pompejus Planta faszinierte auch die Historienmaler des 19. und 20. Jahrhunderts.




1815 - 1902
Linie Zuoz
Peter Conradin von Planta ist eine der vielseitigsten Persönlichkeiten der Familie. Er studierte in Leipzig und Heidelberg Jura und wurde Anwalt in Zernez. 1841 übersiedelte er nach Zürich und war Redaktor von ultraradikalen Zeitschriften. Als Redaktor verschiedener lieberaler Publikationen und vielseitiger Politiker auch mit richterlichen Tätigkeiten zog er schon 1843 wieder nach Graubünden zurück. Unter anderem präsidierte er während fünfzehn Jahren das Kantonsgericht, war 1857 Nationalrat und bündner Ständerat in den Jahren 1852, 1855 und 1862 - 1872.

Peter Conradin vertrat in Bern demokratisch-lieberale Standpunkte, verteidigte aber gleichzeitig den föderalistischen Staatsaufbau. Deshalb wurde er von liberaler und konservativer Seite kritisiert, so dass 1870 seine Wiederwahl als Kantonsgerichtspräsident und 1872 als Ständerat scheiterten. Nachhaltig und für den Aufbau des modernen Kanton Graubünden prägend waren seine gesetzgeberischen Leistungen. Er verfasste 1851 das bündnerische Strafrecht, eine neue Prozessordnung sowie 1862 das "Bündnerische Civilgesetzbuch", ein kantonales Privatrecht also. Für diese Leistungen ehrte ihn die Universität Zürich mit der Ehrendoktorwürde. Daneben betätigte sich Peter Conradin von Planta als Schriftsteller und war Gründungsmitglied des Historisch - antiquarischen Vereins Graubünden und Mitintendant des Rätischen Museums. Er lebte seine letzten Jahre in Canova.




1727 – 1772
Linie Susch
Bildungsreformer

Studierte Theologie, Physik und Mathematik bei seinem zehn Jahre älteren Bruder Andreas in Zürich. War Pfarrer und Hauslehrer in Deutschland und Graubünden. 1750 bis 1755 Pfarrer der deutschen Gemeinde in London.

1761 gründete er mit Johann Peter Neseman im Schloss Haldenstein bei Chur eine höhere Lehranstalt. Die Bildungsstätte erwarb sich im In- und Ausland einen sehr guten Ruf. Zu seinen Schülern gehörte der Zürcher Hans von Reinhard (1755 – 1835), Zürcher Regierungspräsident und mehrmals Vorsitzender der eidgenössischen Tagung, sowie Frédéric-César La Harpe (1755 – 1838) Waadtländer Revolutionär und Hauslehrer des russischen Zaren Alexander I. Ein weiterer Schüler des Seminars in Haldenstein war Gaudenz von Planta. Martin von Planta forschte auch als Physiker und machte Vorschläge für die Verbesserung der bündnerischen Volksschule.




1744 – 1727
Linie Susch
Oberbibliothekat am Britischen Museum, London

Joseph von Planta war ein Neffe von Martin von Planta, dem Bildungsreformer. Er wanderte mit seinem Vater Andreas von Planta nach London aus und studierte in Utrecht und Göttingen. Wie sein Vater kam er ans Britische Museum, London. 1774 wurde er Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und war 1779 – 1827 Oberbibliothekar des British Museum. In seiner Amtszeit wurden Bibliothek und Museum, die bis lang nur wenigen auserwählten Benützern offenstanden, allen Interessenten zugänglich gemacht. Joseph kommt auch das verdienst zu, durch seine Publikationen die rätoromanische Sprache in Europa bekannt gemacht zu haben.




1826 - 1901
Linie Samedan
Jaques Ambrosius von Planta gründete 1853 zusammen mit Peter Conradin von Planta (1829 -1910) das Handelshaus J. & P. Planta in Alexandrien in Aegypten. 1876 erbaute er die Villa Planta in Chur, welche heute das Bündner Kunstmuseum beherbergt. Gegenüber der Stadt Chur trat Jaques Ambrosius von Planta grosszügiger Schenker auf.

jacques ambrosius



1520 - 1565
Linie Zuoz
Bischof
In seiner umstrittenen Bischofswahl 1548 setzte sich Thomas von Planta gegenüber einem Kandidaten aus der Familie von Salis durch.




Kurz vor 1500 liess Angelina Planta die bislang stützenlose karolingische Saalkirche des Klosters Müstair umbauen und mit Pfeilern verstärken, ohne dass dadurch die die romanischen und die darunterliegenden karolingischen Wandmalereien beeinträchtigt wurden. Die massiven Stützpfeiler liess sie im Deckenbereich mit eleganten spätgotischen Netzrippen verbinden. Die Gewölberippen wurden am jeweils am Kulminationspunkt mit einem figürchen Schmuck versehen, den man vom Inneren der Kirche aus betrachten kann. Der erste Schlussstein vom Chor aus gesehen trägt das Anlitz von Johannes dem Täufer, der zweite ist Christus gewidmet und bereits auf dem dritten liess Aebtistin Angelina das Plantawappen in Form einer Bärentatze anbringen.
Zwischen den Netzrippen öffnen sich Felder für zumeist heraldische Wandmalereien und Inschriften. Auf dem zweiten Wappenfeld im Kirchenschiff prangt das Plantawappen und eine lateinische Inschrift, die besagt, dass Aebtistin Angelina Planta diese Kirchenrenovation veranlasst habe.
Die Familie von Planta stellte noch mindestens drei weitere Aebtistinen im Kloster Müstair, die erste im Jahr 1140.



Mit dem Zeitalter der Aufklärung veränderte sich das Heiratsverhalten der Oberschicht. Die “Liebesheirat” wurde ein Ausdruck der neu gewonnen Individualität der Menschen. Eine Planta-Tochter kämpfte lebenslang gegen ihren halsstarrigen Vater: Margaretha von Planta aus der Linie Wildenberg - Zernez (1763 – 1805). Ihr Vater, der verwitwete Landamman Peter von Planta (1732 – 1802), wollte seine einzige Tochter standesgemäss in den Adel verheiraten. Diese freundete sich aber mit Nikolaus Christ von Santz an, einen für Vater Peter in zweierlei Hinsicht unmöglichen Schwiegersohn: Erstens stammte Niklolaus Christ einer bäuerlichen Familie. In sardischen, piemontesischen und spanischen Diensten stieg er in den Neuadel auf und trug schliesslich den Titel “Graf Christ von Santz” (nach einer Burgruine im Prättigau). Zweitens hatte er den katholischen Glauben angenommen. Nach geheimer Verlobung und ebenso heimlicher Trauung durch einen Kapuzinerpriester 1785 hoffte Margaretha auf eine nachträgliche Einwilligung des Vaters zur Ehe. Dieser aber stellte seine Tochter unter Hausarrest und liess die Ehe von einem reformierten Ehegericht scheiden. Deshalb wurde die Familientragödie zur Staatsaffäre, da sich die katholische Seite die Eingriffe eines reformierten Ehegerichts nicht gefallen liess.




Catharina Lucretia von Travers - von Planta * 1610 ; † nach 1649
Catarina, die Tochter des Pompeus Planta ist 1610 in Rietberg geboren und mit ihrem jüngeren Bruder Rudolf dort aufgewachsen. Sie musste miterleben, wie ihr Vater in Rietberg umgebracht wurde.
Sie heiratete Johann Rudolf von Travers zu Ortenstein (* um 1590; † nach 1642 in Tumegl/Tomils) er war ein Bündner Richter und Offizier. Um 1625 wurde ihr einziges Kind Johann geboren. Ihr Mann Rudolf war Ende der 1630er-Jahre einer der einflussreichsten Politiker in Graubünden. Rudolf starb 1642, seine Frau Catarina wohnte mit ihrem Sohn bis 1649 in Paspels, wo das Haus ihres Vaters ihr zugefallen war. Als 1649 ihr Schwager Johann Viktor von Travers kinderlos starb, erbte ihr Sohn Johann das Schloss Ortenstein. Fortan wohnte sie dort. Johann wurde vom Kaiser in den Freiherrnstand erhoben. Er heiratete 1645, und Catarina erlebte die Geburt von neun Enkeln. Da die anderen traversischen Linien allmählich ausstarben, ist Catarina die Stammmutter aller späteren Travers. Unter ihren Nachkommen waren zwei Generäle. Die Familie wurde 1776 in den Grafenstand erhoben.

 
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